Gastbeitrag von Mahir Sezer
Das Carolina-Rig und das Texas-Rig
Zwei Methoden für dicke Barsche im Winter
Zwischen Carolina und Texas liegen in etwa 1500 Meilen aber nicht bei uns. Heute geht es darum, wie man auch den letzten müden Barsch im Winter wieder munter macht, denn wer hätte denn nicht gerne ein schönes Foto von so einem dicken Punker.
Beide Montagen habe ihren Ursprung in den Staaten, wo sie auf Bass sehr erfolgreich eingesetzt werden. Nachdem die beiden Rigs auch in Europa Einzug erhalten haben, sind sie nicht mehr weg zu denken. Im folgenden möchte ich die Grundzüge der Montagen beschreiben und ein paar Tipps aus meinem Angelalltag einstreuen.
Das Carolina-Rig (C-Rig)
Hauptschnur, Vorfach, Patronenblei, Perle. Wirbel, Vorfach, Haken und schließlich der Köder – fertig ist das Carolina-Rig.
Das Patronenblei läuft frei auf der Hauptschnur und wird nur durch die Perle vor dem Wirbel gestoppt. Aus diesem Grund kann man, wenn es nötig ist deutlich schwerere Gewicht fischen ohne einen negativen Einfluss auf die Köderpräsentation zu haben. Der einzige limitieren Faktor ist das Wurfgewicht eurer Rute.
Nun sind wir auch schon bei der ersten markanten Eigenschaft des C-Rigs: Beim anjiggen erzeugt der Zusammenprall aus Blei und Perle ein „klack“ Geräusch. Barsche sind von Natur aus sehr neugierige Tiere und schwimmen zum Ursprung des Geräusches.
Nachdem wir nun die Aufmerksamkeit des Fisches haben taumelt der Köder nun langsam und frei zum Grund, da die Vorfachschnur mit dem Köder keine feste Verbindung zum Blei hat. Das ist eine Verlockung für unsere kaltblütigen Freunde. Den im Winter zählt: „Minimaler Einsatz, maximale Ausbeute“ Jeder Sprint und jede Anstrengung führen zu einem erhöhten Energieverbrauch und Beute machen muss sich lohnen.
Bei der Köderauswahl hat man schier unendliche Möglichkeiten von Gummifischen, Würmern über Krebsimitate. Alle lassen sich am C Rig wunderbar führen. Dabei entscheide ich nach Gewässerstruktur, Strömung und Wassertemperatur was ich als Köder präsentiere. Das Rig eignet sich hervorragend zum Absuchen des Gewässers und kann dann etwas schneller geführt werden. Zumeist benutze ich in diesem Fall Gummifische mit Paddelschwanz. An einem Plateau übersät mit Muscheln setze ich wiederum Krebsimitate ein,die ich ganz langsam drüber hüpfen lasse. Sollte ein sandiger Bereich beangelt werden, kommen Würmer zum Einsatz, die ganz langsam über den Grund geschliffen und auch mal gern länger liegen lassen werden. Der Führung des Rigs und der verwendeten Köder sind nahezu keine Grenzen gesetzt.
Das Texas-Rig (T-Rig) – kleine Modifikation, große Wirkung
Mit kleinen Kniffen lässt sich aus einem C-Rig ein T-Rig modifizieren, dabei wird der Wirbel beim Aufbau des C-Rigs durch Silikonstopper ersetzt. Dies funktioniert bei höheren Bleigewichten nicht mehr sehr zu verlässig, da der Stopper verrutscht, erhöht enorm die Flexibilität. Man kann die Vorfachlänge des Köder nun stufenlos verstellen. Die Führung dieses Rigs ist dabei identisch zu der des C-Rigs mit der Ausnahme, dass sich aufgrund der stufenlosen Abstandseinstellung eine längere Absinkphasen des Köders ergibt. Der Führungsstil ist dadurch noch langsamer.
Weitere Anpassungen:
Eine weitere Möglichkeit ist das Weglassen der Perle. Die nennt man Silent System, dies kann gerade vorsichtige Barsche aufgrund des fehlenden Geräusches zum Biss überreden und zu richtigen Sternstunden am Wasser führen. Man sollte aber den Knoten mit einer Gummiperle schützen, damit dieser beim Lauf des Bleies nicht beschäftigt wird. Einige Hersteller bieten auch magnetische Kugeln an, um das „Klack“-Geräusch zu verstärken, dies wäre dann das genaue Gegenteil zum Silent System.
Ich hoffe euch hat mein Beitrag zum Barsch und den bekanntesten Rigs gefallen und wünsche Tight Lines und Petri Heil.
Mahir Sezer