Gewässer-Steckbrief: Rhein
Die Buhne – wo Industrie und Natur dicht an dicht sind
Die Buhne (Flußdämme) dient den meisten Anglern als eine der ersten Anlaufstellen, wenn es um den Fang eines Zanders geht. Sie gelten als eine der aussichtsreichen Stellen an heimischen Flüssen und sind meist gut zu erreichen. Natürlich sind sie nicht für die fischende Bevölkerung erbaut, sondern sind ein wichtiger Baustein der Binnenschiffstransporte.
Buhnen an Flüssen – Tiefe Rinnen, schnelle Strömungen
Eine Buhne hat in Flüssen zwei mögliche Aufgaben. Diese sind zum einen eine Vertiefung der Fahrrinne oder die Renaturierung des Flusses. Diese beiden Möglichkeiten sind dabei auf den ersten Blick vollkommen gegensätzlich.
In den meisten Fällen werden Buhnen zur Fahrrinnenvertiefung des Flusses eingesetzt. Dies ermöglicht Frachtschiffen mit mehr Tiefgang den Fluss als Transportstrecke zu nutzen, dies spart im besten Fall hunderte Kilometer Wegstrecke. Dazu werden immer zwei Buhnen als Paar in den Fluss gesetzt. Durch den Bau verkleinert sich der freie Strömungsquerschnitt des Flusses, bei gleichbleibender Wassermenge. Dies hat zur Folge, dass die Fließgeschwindigkeit des Wassers ansteigt. Dieser Effekt wird umgangssprachlich als Düsenwirkung bezeichnet und in der Physik durch den Venturi-Effekt und die Bernoulli-Gleichung beschrieben. Die höhere Fließgeschwindigkeit führt außerdem dazu, dass Ablagerungen und Sedimente aus der Flussmitte abgetragen und in die Stillwassergebieten zwischen den Buhnen gespült werden. Die Flussmitte wird tiefer und eine Fahrrinne entsteht.
Natürliche Buhnen – Gerade Flüsse werden zu verschlungenen Mäandern
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Renaturierung eines Flusses durch das Einbringen von Buhnen. Begradigte Flüsse können so in ihre ursprüngliche Form zurückgeführt werden. Die Fließgeschwindigkeit wird durch den gezielten Einsatz von Steinschüttungen oder ähnlichem als Buhne bei gleichzeitiger Entfernung von Uferbefestigungen reduziert. Dies sorgt nun für neue Gewässerstrukturen. Die aufgrund von strudelndem Geröll entstandenen Kolke, Gumpen und unterspülten Ufer, schaffen einen neuen natürlichen Lebensraum für Fische und andere Lebewesen. Der vorher begradigte Fluss erhält mit voranschreitender Zeit sein natürliches mäanderförmiges Flussbett zurück.
Bleib bei unserer Rhein-Serie am Ball
Buhnen sind für Angler, Frachtschiffe als auch zum Teil für die Natur eine Errungenschaft, die heute nicht mehr wegzudenken ist. Für uns als Angler sind aber gerade die unterschiedlichen Strömungen einer Buhne von besonderem Interesse. Das Verständnis der Strömungsarten und ihr Auftreten hilft uns bei der Köderführung und dem Auslegen von Montagen. Wollte ihr mehr darüber erfahren? Nächste Woche erscheint Flos Artikel zu den Strömungsarten in der Buhne. Abonniert unseren Newsletter um nichts zu verpassen!
Ich wünsche allen Anglern viel Petri Heil und Tight Lines in der kalten Jahreszeit. Ich hoffe dieser kleine Exkurs hat euch gefallen!
Nils
Toll diese Buhnenserie !!
macht weiter so,
bin dabei 🙂
Gut und verständlich geschrieben. Es ist interessant und macht Spass beim Lesen. Weiter so! Danke und stramme Schnüre!